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"Wenn ich hier dem Worte Illustration eine höhere Bedeutung zu geben versuche, ziehe ich alle Darstellungen, gemalt oder gezeichnet, zu dieser Einheit zusammen: Kunst. Zwei unergründbaren Quellen scheint sie zu entspringen: der Einbildungskraft [...] und der Gestaltungskraft, die dem entweder so vor das geistige Auge Gerufenem oder dem vor dem leiblichen Auge stehenden suggestive Ausdrucksform verleiht." (Max Slevogt, Pro Domo, 1920) Das Landesmuseum Hannover besitzt die weltweit bedeutendste Sammlung des "Dreigestirns des deutschen Impressionismus": Liebermann - Slevogt - Corinth. Max Slevogt war der jüngste und vielseitigste Künstler dieses Berliner Trios, doch er steht noch immer im Schatten seiner berühmten Kollegen. Zum 150. Geburtstag widmet ihm das WeltenMuseum eine große Ausstellung, die 150 Exponate, zu gleichen Teilen Gemälde und Grafiken, versammelt - entsprechend der Gleichsetzung beider Kunstgattungen durch den Künstler selbst. Heute ist Slevogt zudem fast ausschließlich als impressionistischer Freilichtmaler populär, obwohl die Natur nicht seine einzige Inspiration gewesen ist. So entwarf der Secessionist und Expressionist zeitlebens auch Szenen aus Geschichte, Literatur und Musik, die allein seiner Phantasie entsprangen. Für das OEuvre eines der wichtigsten deutschen Künstler seiner Zeit scheint es deshalb geboten, endlich auch dessen Theorie vom "doppelten Blick" zu berücksichtigen. Damit lässt sich Slevogts Gesamtwerk erstmals in Schöpfungen seines "leiblichen" oder seines "geistigen Auges" differenzieren.