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1957, im gleichen Jahr in dem Hans Magnus Enzensberger seinen ersten Lyrikband "verteidigung der wölfe" veröffentlichte, erschien auch der Avantgarde-Film "Jonas" von Ottomar Domnick, zu dessen verblüffender ästhetischer Eigenständigkeit Enzensberger entscheidend beitrug, indem er dem voice-over-Sprecherkommentar des Films seine poetische Form verlieh. In dem Buch wird das so entstandene Filmkunstwerk vor allem speziell, im Hinblick auf seinen Enzensbergerschen Anteil, aber auch übergreifend im Hinblick auf seine narrative und ästhetische Gestaltung analysiert und sowohl im historischen Kontext der Adenauer-Ära als auch im biblischen Kontext des Jonas-Mythos verortet. Nachdem auf der Grundlage von Narrationstheorien David Bordwells und Juri M. Lotmans eine erste Differenzierung vorgenommen wurde, wird der Sprecherkommentar Enzensbergers unter ästhetischen Gesichtspunkten in einem weiteren und einem engeren literaturhistorischen Rahmen situiert. Konkret werden neben Bezügen in Enzensbergers eigenem Frühwerk etwa solche zur griechischen Tragödie, James Joyce oder Bertolt Brecht deutlich. Zum Schluß werden die Ergebnisse vor dem Hintergrund aktueller Angstforschung interpretiert.