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Studienarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Kulturwissenschaften - Europa, Note: 1,3, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (Romanistik), Veranstaltung: Seminar: Wandlungen des Schönheitsbegriffs von der Renaissance bis zum 20. Jahrhundert, Sprache: Deutsch, Abstract: Als der Abend sich auf die verödete Stadt niedersenkte, schien sie ganz ein Feuermeer zu werden: es war so hell, dass man einen Brief lesen konnte. An 100 Orten mindestens stiegen die Flammen empor und wüteten sechs Tage lang. Was das Erdbeben verschont hatte, verzehrten sie. Versteinert von Schmerz starrten Tausende nach ihnen hin, indessen Weiber und Kinder alle Heiligen und Engel um Hilfe anflehten. Die Erde bebte zugleich immerfort, mehr oder weniger, oft eine Viertelstunde ununterbrochen. §Diese verzweifelten Worte eines Zeitzeugen des verheerenden Erdbebens von Lissabon illustrieren in erschreckender Art und Weise die grausamen Ereignisse des 1. November 1755, welche Europa noch Jahrzehnte danach beschäftigten sollten. In den frühen Morgenstunden jenen Tages, welche man ausschließlich den Feierlichkeiten zum katholischen Hochfest Allerheiligen widmen wollte, bebte in der portugiesischen Hauptstadt die Erde. Und obwohl jener Erdstoß nur ein paar Minuten andauerte , waren die Folgen jedoch von solch katastrophalem Ausmaß, dass sie sich tief in das Erscheinungsbild Lissabons sowie dem kulturellen Gedächtnis Portugals und Europas einbrannten.§So berichteten Zeitzeugen, wie der bereits Beschriebende, von einer völlig in Trümmern liegenden Stadt, die Tausende von Einwohnern unter sich begrub. Die anschließende Flutwelle aus dem Rio Tejo überschwemmte den gesamten unteren Teil der Hauptstadt, worauf gegen Abend eine gewaltige Feuersbrunst erbarmungslos alles zerstörte, was bis dahin verschont geblieben war. Insgesamt gehen die Einschätzungen zu diesem Erdbeben, welches von fanatischen Geistlichen später als Strafe des Himmels für die in Sünde verkommende Menschheit bezeichnet wurde, von 10.000 bis 60.000 Opfern aus. §Neben den erheblichen menschlichen Verlusten und Tragödien waren auch die materiellen von schockierendem Ausmaß. So fielen neben den zahllosen Privathäusern nicht nur der Königspalast Johann V. samt dessen sorgfältig aufgebauten kostbaren Bibliothek, das Operntheater, das Kastell S