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In zwei kleinen Bänden wurden 2005 vier Texte Lacans erstmals veröffentlicht, die man als 'Schlüsseltexte und vorzügliche Zugänge zum Werk' bezeichnen kann, so dass, wie Hans-Dieter Gondek anlässlich der französischen Ausgabe schrieb, diese 'allen an Lacan Interessierten ohne jede Einschränkung ans Herz gelegt werden können'. Dieser zweite der beiden Bände enthält zwei Beiträge: Er enthält einen Vortrag (1960), der die Kernthesen des damals abgehaltenen Seminars über 'Die Ethik der Psychoanalyse' zusammenfasst, und eine Pressekonferenz (1974), in der Lacan den Triumph der Religion auf Kosten der Psychoanalyse prognostiziert: die Religion verhindert, dass wir merken, was alles in der Welt nicht geht, während nur die Psychoanalyse sich genau mit dem Skandal befasst, was alles nicht geht. --- Klappentext der Originalausgabe vom Herausgeber Jacques-Alain Miller: "Ich bin ein Priesterkind", sagte Lacan. Von den Maristenbrüdern erzogen, war er ein frommer Knabe und erwarb sich ein sinnliches, intimes Wissen von den Qualen und Listen der christlichen Spiritualität. Er konnte so wunderbar zu den Katholiken sprechen und sie für die Psychoanalyse zugänglich machen. Die Gesellschaft Jesu setzte auf seine Schule. Freud, der alte Optimist der Aufklärung, glaubte, daß die Religion nur eine Illusion sei, die die Fortschritte des wissenschaftlichen Geistes in der Zukunft zerstreuen würden. Lacan ganz und gar nicht: Er dachte im Gegenteil, daß die wahre, die römisch-katholische Religion letzten Endes die ganze Welt einwickeln würde, indem sie aus vollen Kübeln Sinn über das immer beharrlichere und unerträglichere Reale ausschütten würde, das wir der Wissenschaft verdanken.